Wenn ich zu einer Person „File folding“ sage, schau ich entweder in ein ratloses Gesicht oder es schwappt mir regelrechte Begeisterung entgegen. Es gibt nur wenige, die es ausprobiert haben und es nicht für gut befunden
haben.
In diesem Blogbeitrag geht darum, was File folding bedeutet und wieso File folding mein Kofferpacken revolutioniert hat und ich im Urlaub Zeit und Nerven spare.
Was ist File folding?
File folding bedeutet, dass Kleidung, Handtücher, Lappen, Einkaufstaschen u.ä. so gefaltet werden, dass du sie hochkant hintereinander stellen kannst.
Wenn du an deinen Kleiderschrank denkst: Wie bewahrst du deine T-Shirts auf? Die meisten legen sie gefaltet übereinander. Und hier kommt die Schwierigkeit an der Sache: Wenn du ein Shirt von weiter unten haben möchtest, musst du entweder umständlich die anderen erst einmal vom Stapel hinunter heben oder du reißt es aus dem Stapel heraus, wodurch es schnell unordentlich wird. Der ganze Stapel rutscht auseinander.
Und nun kommen wir schon direkt zu den Vorteilen der Filefolding-Methode:
Vorteile, seine Kleidung zu falten und aufrecht stehend zu lagern:
– Dein Kleiderschrank bleibt länger ordentlich. Du kannst die Dinge, die du brauchst ganz einfach hinausziehen. Da sie von selbst stehen, bleibt alles andere ordentlich in der Schublade oder im Körbchen.
– Du hast einen guten Überblick. Du siehst von oben alles, was du hast. Nichts rutscht mehr hinten dran.
– Weniger Falten. Es klingt absurd, da die Teile häufiger gefaltet werden. Aber es ist tatsächlich so. Da der Druck von oben fehlt und die Kleidung nicht auseinander rutscht, entstehen weniger Knitterfalten. Dabei solltest du beachten, dass du deine Schublade oder die Box lediglich zu 80% füllst. Andernfalls kommt es auch hier zu vielen Falten.
– Du sparst enorm viel Platz. Durch diese Methode benötigst du viel weniger Platz, als du auf herkömmliche Weise brauchen würdest.
– Vor allem für Kinder ist File folding geeignet. Neben dem guten Überblick und der längeren Ordnung, können die Kinder ihre Kleider viel leichter selbst rein- und rauslegen.
– Du hast im Urlaub und beim Kofferpacken weniger Stress. Warum da so ist, erfährst du weiter unten.
File folding- Wie geht das?
File folding ist besonders durch Marie Kondo bekannt geworden. In Internet findest du massig, teilweise sehr unterschiedliche Faltanleitungen, wenn du den Begriff eingibst. Wenn ich ehrlich bin, hat mich die originale Marie Kondo Faltmethode zu Beginn etwas abgeschreckt. Es war mir zu umständlich genauso zu falten, wie sie es vorgibt (was es aber gar nicht ist). Ich habe mir aus den verschiedensten Faltanleitungen und meinen eigenen Erfahrungen mit der Zeit mein eigenes System für unterschiedliche „Faltstücke“ entwickelt. Und genau das kannst du auch. Ich finde es hängt von der Höhe und Breite der Schubladen oder Körbchen ab und natürlich auch von den Dingen, die du falten möchtest. Probiere dich aus. Du kannst nichts falsch machen.
Grundsätzlich ist es folgender Ablauf, am Beispiel eines T-Shirts:
1. Shirt vor dich legen, glatt streichen
2. Ärmel nach innen klappen
3. Nun die lange Seite halbieren und danach wieder halbieren (also vierteln). ODER (je nach Höhe): die lange Seite dritteln.
4. Hochkant in eine Box oder Schublade stellen.
5. Dinge aus gleicher Kategorie in die gleiche Box/Schublade stellen.
6. Box oder Schublade beschriften.
Neu für dich ist vor allem, falls du deine Shirts normalerweise stapelst, dass das Shirt am Ende nochmal mittig gefaltet wird und dann hochkannt in eine Box oder Schublade gestellt wird. Und das war es schon. Easy, oder?
Manche Dinge sind zu Beginn etwas schwieriger zu falten, aber auch die gelingen bald mit etwas Übung kinderleicht.
File Folding auf Reisen
Nun komme ich zu meinem Lieblingspunkt. Ich nutze File folding mittlerweile nur noch. Im Urlaub möchte ich darauf auch nicht verzichten. Daher habe ich mir Stoffboxen gekauft, die immer in meinen Koffern liegen. Wenn ich Koffer packe, dann kann ich ganz einfach vom Kleiderschrank die Kleidungspakete in die Kofferbox packen. Ich achte darauf, dass in einer Box nur Kleidung eines Familienangehörigen untergebracht ist. Lediglich bei Bademode oder Skianzügen u.ä. mische ich durch.
Im Urlaub geht das Kofferauspacken innerhalb weniger Minuten. Ich brauche nur die Stoffboxen in die Schränke oder auf die Regale zu stellen und bin schon fertig. Klasse, oder?! Nun können sowohl wir, als auch
die Kinder sich, wie zu Hause, ihre Kleidung heraussuchen. Es ist und bleibt ordentlich.
Und wenn es nach Hause geht? Dann stelle ich die Boxen wieder in den Koffer zurück. Zu Hause kann ich dann die entsprechenden Boxen in die Zimmer stellen und dort leicht ausräumen. Wir haben dadurch schon so viel
Zeit und Nerven gespart.
Nun fragst du dich vielleicht: „Hmmm. Das ist ja schön und gut, aber wenn ich im Urlaub war, habe ich danach viel dreckige Wäsche und die Boxen nehmen mir jetzt den Platz weg.“ Diesen Einwand kann ich sehr gut
verstehen. Daher nutze ich Boxen, die ich mit einem Reißverschluss auseinandernehmen kann und unten in den Koffer lege oder oben drauf. So habe ich Platz für die Dreckwäsch-Tüte und die Boxen nehmen so gut wie keinen Platz weg.
Kleiner Extratipp: Wenn du im Urlaub schon die Wäsche in verschiedenen Tüten vorsortierst, hast du zu Hause noch weniger Arbeit, da du sie direkt in die Waschmaschine umladen oder in deinen Wäschesammler umfüllen kannst.
Alleine so ein kleiner Kniff hat meine Motivation Koffer zupacken enorm gesteigert.
Bist du auch so begeistert wie ich? Nutzt du (jetzt auch) Filefolding?
Viel Freude beim Falten und bis bald. 🙂