Kennst du das auch?
Bei dir zuhause in jedem Raum, dem Flur, der Garage, dem Keller, auf der Treppe: Überall steht und liegt etwas herum. Wäscheberge türmen sich, Post liegt herum und wartet um Bearbeitung. Überall bilden sich „Häufchen“ und weil Chaos gerne Chaos anzieht, sind es nach kurzer Zeit keine Häufchen mehr sondern Haufen. Du versuchst mit aller Kraft deinen Alltag zu bewältigen. Es ist einfach zu viel. Familie, Haushalt, Arbeit, Freizeit.
Möglicherweise bekommst du irgendwann einen Rappel, weil du genug hast und räumst mit einer Hau-Ruck-Aktion ein Zimmer auf. Du fühlst dich super, da man endlich den Schreibtisch wieder sieht, der Kleiderschrank wieder zugeht oder auf dem Esstisch endlich nichts mehr herumliegt.
Am nächsten Tag sieht es aber leider schon wieder genauso aus wie vorher. Du bist frustriert, denkst dir, dass du dir deine anstrengende und zeitraubende Aufräumaktion auch hättest sparen können.
Warum Aufräumen alleine nicht hilft
Warum hilft denn nun das Aufräumen nicht?
Ganz einfach: Es fehlen die Strategien und guten Gewohnheiten, um die geschaffene Ordnung auch beizubehalten. So einfach und doch so schwer ist es.
Aufräumen schaffen ist nur temporär, punktuell und kurzfristig. Um die Ordnung beizubehalten brauchst du gute Gewohnheiten, Routinen, sonst kommt das Chaos zu schnell wieder.
Es gibt viele, unglaublich hilfreiche gute Gewohnheiten, die dir im Alltag helfen. Entscheidend für deine Ordnung ist, was du mit den Alltagsgegenständen machst, wenn du sie benutzt. Wo und wie legst du sie ab? Wann legst du sie an den Bestimmungsort zurück? Gibt es überhaupt einen festen Platz?
So schaffst du langfristig Ordnung, 6 Tipps zum direkt Umsetzen:
Hier ein paar Tipps, die dir helfen Ordnung auch langfristig beizubehalten:
- Täglich einen Streunerrundgang machen (siehe Blog Streunerrundgang)
- „Nie mit leeren Händen gehen“: Es findet sich immer etwas in einem Zimmer, was da nicht hingehört. Nimm es in die Hand und trage es raus ins richtige Zimmer. Gehst du z.B. vom Bad morgens zurück ins Schlafzimmer (um z.B. die Betten zu machen) nimm die Schlafanzüge mit und lege sie zurück. Den Weg läufst du ohnehin. Du kannst Gegenstände, die in ein anderes Stockwerk müssen erst einmal auf die Treppe legen (z.B. in einen schönen Korb) und sobald du das Stockwerk wechselst nimmst du den Korb mit und räumst ihn schnell aus. Probiere es aus. Es kostet dich in Summe viel weniger Zeit als alles auf einmal aufzuräumen und geht so nebenbei.
- „Ein-Handgriff-Regel“: Du erledigst alles sofort, vor allem was weniger als 30 Sekunden kostet und du mit einem Handgriff erledigen kannst. Räumst du ein benutztes Glas in die Küche, stelle es SOFORT in die Spülmaschine (du hast es eh schon in der Hand) und nicht auf die Ablage. Erstens machst du gleich wieder Unordnung, zweitens kostet es dich in Summe viel mehr Zeit und Energie, weil du das Glas noch einmal in die Hand nehmen musst. Ein ähnliches Beispiel ist die Handtasche. Räume die Handtasche direkt beim Nachhausekommen aus und an den richtigen Platz zurück, nicht erst auf den Stuhl oder den Boden. Es kostet dich in Summe nicht einmal eine Minute und du hast es ordentlich.
- Zwischenablage abschaffen. Zwischenablagen sind sehr verlockend. „Ach, ich leg das nur schnell hier hin und räume es später weg.“ Nein. Somit startest du ein Häufchen und –du weißt ja- es wird daraus schnell ein Haufen.
- Morgen- und Abendroutine, wie Betten machen, Kleider heraussuchen. Überlege, was für dich in deine Morgen- und Abendroutine passt. Schreibe es dir auf und hänge es sichtbar auf, damit du immer daran erinnert wirst. Sei geduldig mit dir, denn Gewohnheiten ändern sich nur langsam. Nimm Rückschläge in Kauf. Das Wichtige daran ist: Fang damit an es zu etablieren.
- Für alles einen festen Platz schaffen. Lies dir dazu gerne meinen Blogartikel “Fester Platz für alle deine Dinge” durch. Dort gebe ich dir Tipps, wie du einen festen Platz für alles finden kannst und erkläre dir, was einen guten festen Platz ausmacht.
Sei geduldig
Menschen, bei denen es fast immer ordentlich ist, räumen durch unter anderem diese guten Gewohnheiten permament nebenbei auf. Gib dir Zeit und versuche nach und nach eine neue Gewohnheit einzuüben, damit sie dir in Fleisch und Blut übergeht. Laut britischen Forschern dauert es 66 Tage, von daher sei geduldig mit dir.