Alles braucht einen festen Platz
Alles braucht einen festen Platz

Alles braucht einen festen Platz

Es ist die wichtigste Regel überhaupt, wenn man Ordnung schaffen und halten möchte: Alles braucht einen festen Platz. Wenn bei dir alles einen festen Platz hat, musst du nämlich nichts mehr suchen. Das erspart die viel Zeit, viel Nerven und es sieht direkt ordentlich aus, weil sich keine ungewünschten Ablageberge bilden. Außerdem hat man viel schneller aufgeräumt, weil man jeden Gegenstand an die richtige Stelle zurück räumen kann.

Alles, was keinen festen Platz hat, wird heute mal da hingelegt, morgen woanders und zu einem anderen Zeitpunkt liegt es wieder woanders. Typische Ablageflächen sind die Küchentheke, der Schuhschrank, der Schreibtisch, der Esstisch oder auch die Fensterbank.

Ein fester Platz kann jederzeit wieder geändert werden, wenn er nicht passend ist. Gegebenenfalls müssen verschiedene Varianten und Orte ausprobiert werden, bevor eine Lösung für alle Familienmitglieder gefunden wird. Der Küchentisch oder die Küchenarbeitsplatte sollten es aber nicht werden.

Was ist ein geeigneter neuer Platz?

Ein neuer Platz ist immer ein sinnvoller neuer Platz. Ein sinnvoller Platz bedeutet, dass die Gegenstände

  1. … dicht am Geschehen gelagert werden. Z.B. die Kochlöffel und Gewürze direkt neben dem Herd; ein Platz für Accessoires wie Mütze/Schal/Sonnenbrille und die Schlüssel im Eingangsbereich.
  2. … so einfach wie möglich wieder zurück gebracht/ gelegt werden können. Verstauen wir Sachen ganz oben oder hinten im Schrank oder haben vieles übereinander gestapelt, legen wir es nicht mehr so einfach wieder zurück. Ich bin ein Fan von Körbchen und Drehtellern.
  3. …in (Unter-)Kategorien zusammen lagern.

Denke an den Supermarkt. Im Supermarkt ist alles nach übergeordneten Kategorien sortiert. Es gibt einen Gang mit Haushaltsartikeln, einen mit Milchprodukten, wieder ein anderer mit Obst und Gemüse usw.. Dies sind unsere Kategorien. Wir können aber auch hier wieder Unterkategorien bilden. Bleiben wir bei meinem Supermarktbeispiel und nehmen wir die Kategorie Haushaltsartikel. Hier gibt es die Unterkategorien: Toilettenpapier, Küchenpapier, Seife, Zahnbürsten etc.. Und wir können auch hier wieder noch weiter ins Detail gehen. Stelle dir vor, im Supermarkt würde es diese Kategorien nicht geben. Wir würden nichts mehr finden. Und genau so ist es bei dir zu Hause. Du solltest also deine Sachen in Kategorien zusammen lagern. Und wie diese Kategorien aussehen, entscheidest du. Manchmal ist es eindeutig (z.B. alle Socken zusammen an einem Ort). Manchmal ist es aber auch schwieriger.

Halte die Laufwege kurz

Frage dich immer: Wofür, wann und wo brauche ich diesen Gegenstand?
Wann brauche ich meine Handtasche? Wenn ich aus dem Haus gehe. Wo brauche ich sie? Im Flur. Wofür brauche ich sie? Um mein Portmonee und die Schlüssel zu verstauen. Der geeignete feste Platz für die Handtasche, die häufig im Gebrauch ist, ist also in diesem Fall der Flur. Hänge also im Flur einen Haken für deine Handtasche hin, verstaue sie im Flurschrank oder nutze eine andere Aufbewahrungsmöglichkeit.

3 Strategien, um festzustellen, was noch einen festen Platz benötigt.

1.Tagesplan durchgehen

Gehe diesbezüglich deinen gesamten Tagesplan durch. Was passiert mit den Schlüsseln, deinem Portemonnaie usw., wenn du nach Hause kommst? Hat davon alles einen festen Platz?

2. Ablageflächen identifizieren

Du kannst auch in deiner Wohnung mal genau schauen. Was liegt irgendwo herum, was da gar nicht hingehört: auf der Fensterbank, dem Esstisch, dem Schuhschrank, der Küchenarbeitsplatte usw.? Meistens sind dies Dinge, die noch keinen festen Platz haben.

3. Was wird häufig gesucht?

Auch die Frage „Wo ist denn nur…?“, zeigt, dass dieser Gegenstand vermutlich noch keinen festen Platz hat. Überlege dir daher, was du oder deine Familienmitglieder häufig am Suchen seid.

Nutze eine Übergangslösung als fester Platz

Notiere dir alles, damit du es nicht vergisst und überlege dir einen geeigneten (neuen) Platz. Du kannst auch, v.a. wenn es sich um eine überschaubare Anzahl an Gegenständen handelt, einen “Suche-einen-neuen-Platz-Korb” als vorübergehendes neues Zuhause für diese Dinge anlegen. So liegt erst einmal nichts mehr auf den typischen Ablageflächen und du kannst in Ruhe neue Plätze finden. Das ist aber wirklich nur eine Übergangslösung, keine dauerhafte Lösung. Dieser Korb ist sonst ein neuer Unordnungsherd.

Alles braucht einen festen Platz und alles muss an den festen Platz zurück gelegt werden.

Mache jetzt aber bitte nicht alles auf einmal. Fange mit ein oder zwei Sachen an und gewöhne dir an, den Gegenstand ab sofort nur noch auf diesen Platz zu legen. Wenn er nicht geeignet ist, überlege dir einen neuen. Erst wenn das klappt, mache mit den anderen Sachen weiter. Lieber kleine Schritte, als alles auf einmal. Das würde dich nur zu sehr demotivieren. Fang am besten dort an, wo dich die Unordnung am meisten stört oder wo du schnell einen neuen Platz finden kannst.

Mein Tipp an dieser Stelle: Unbedingt die Box, das Regalfach o.ä. beschriften oder (bei Kleinkindern) bebildern! Und zum Schluss ebenso wichtig: Alle Familienmitglieder von dem neuen Platz unterrichten, damit sich die Arbeit gelohnt hat.

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