Büchertyp. Zu welchem Typ gehörst du?
Ich kenne kein vergleichbares Thema, das die Gemüter so splittet: Bücher.
Entweder man gehört zur Fraktion, die möglicherweise nur ein paar haben, sich leichter trennen können. Oder du gehörst zu den Bücherliebhabern, die sich nicht von ihren Büchern trennen können und ganze Regale voller Bücher besitzen. Wo siehst du dich?
Als Ordnungscoach darf ich dir sagen: Auch Bücher dürfen aussortiert werden. Warum Bücher nicht immer glücklich machen, obwohl man das denkt, erzähle ich dir an meiner eigenen Geschichte:
Bücher - die mahnenden Wesen "Du wolltest uns mal lesen"
Ich gehörte lange zu der zweiten Fraktion. Ich liebe Bücher und hatte mehrere Regale voll Bücher zuhause. Die Vorstellung auf einen ebook-Reader umzusteigen fand ich gruselig und habe mich lange dagegen gewährt. Beim Lesen gehörte für mich nicht nur der Inhalt des Buches, sondern auch das Buch selbst dazu: Wie es sich anfasst, riecht, das Blättern und Knicken der Seiten. (Ja, ich knicke Seiten um, Seiten die mir besonders gefallen und ich nutze das Knicken an einer anderer Stelle auch als Lesezeichen.) Ein Buch in einem Ebookreader zu lesen, fand ich lange Zeit unvorstellbar.
Irgendwann bemerkte ich aber, dass mir Bücher zwar Freude bereiten, aber die vielen Bücherregale mich teilweise mehr bedrücken als glücklich machen. In meinem Bücherregal standen so viele tolle Bücher, die ich irgendwann noch einmal lesen wollte. Jedes Mal, wenn ich ein neues Buch kaufte mahnten mich aber die alten: „Du wolltest uns doch noch einmal lesen. Jetzt stehen wir doch nur herum.“ Ich entschied mich trotzdem jedes Mal eher für ein neues.
Manchmal bekam ich auch Bücher geschenkt/ausgeliehen und ich dachte mir: „Klar, klingt gut. Das lese ich irgendwann.“ Ja, irgendwann. Und irgendwann kam irgendwie nie. Also mahnten mich auch diese Bücher: „Du wolltest uns doch lesen. Jetzt wäre doch ein guter Augenblick.” „Ne, jetzt bin ich schwanger, jetzt mag ich gerade keine Thriller, jetzt mag ich eher ein locker leichtes schnulziges Buch.“ Und so verging die Zeit. Die Bücher, die ich vorhatte irgendwann mal zu lesen lagen nun 1,2 oder 3 Jahre herum.
Bücher dürfen aussortiert werden. Es ist ein befreiendes Gefühl
Irgendwann war ich ehrlich zu mir. Ich werde keinen meiner Romane noch ein zweites Mal lesen. Wegschmeißen kam für mich aber überhaupt nicht in Betracht. Also habe ich sie (ich muss zugeben, wirklich schweren Herzens) verschenkt. Ich habe sie an Familie und Freunde weitergegeben, die sich sehr gefreut haben. Der Rest wanderte in einen Bücherschrank an der Straße, einem umgebauten Telefonhäuschen.
Und was soll ich sagen. Ich habe tatsächlich keins vermisst. Ich habe mich gefreut, wenn zu mir jemand sagte: „Vielen Dank für deinen Roman, der war ja soooo fesselnd.“ Und über den neu gewonnenen Platz habe ich mich am allermeisten gefreut. Wenn ich danach ein neues Buch gekauft habe, habe ich es nach dem Lesen direkt weitergegeben. Mit der Zeit fiel es mir immer leichter und nun ist es zur Gewohnheit geworden. Das hätte ich vorher nie für möglich gehalten. Kurzfristig gesehen, hatte ich nur den Trennungsschmerz gesehen und das negative Grundgefühl ignoriert. Langfristig geht es mir so viel besser, ich fühle mich befreiter.
Nun bin ich auch tatsächlich auf einen ebook-Reader umgestiegen. Ich habe gemerkt, wie viel Platz und Gewicht ich auf Reisen spare. Ich bin flexibler, wenn mir unterwegs eher nach einem anderen Buch ist. Es ist zudem günstiger und ein nicht gelesenes ebook mahnt mich nicht so an, wie eins im Schrank.
Ich darf dich daher ermutigen auch mal in dich zu gehen. Macht dich dein Bücherregal ausnahmslos glücklich? Wenn nicht, wäre es an der Zeit diesen Ballast (zumindest teilweise) aufzugeben.
Bücher sortieren
Nachfolgend stelle ich dir noch ein paar Tipps vor, wie du die Bücher im Regal sortieren kannst, weil du meinen großen Schritt (noch) nicht gehen kannst oder möchtest:
- Nach Autor
Diese Sortierung macht vor allem dann Sinn, wenn du Bücher nach Autoren kaufst, weil dir der Schreibstil so gut gefällt.
- Nach Genre
Eine häufige Buchsortierung ist das Sortieren nach Genre. Das macht vor allem dann Sinn, wenn du einen vielfältigen Geschmack hast.
- Nach Verlag
Verlage haben meist einen gleichen/ähnlichen Einband. Möchtest du einen ästhetischen Anblick, wäre diese Variante für dich geeignet. Ein spezielles Buch hinterher wieder zu finden, könnte allerdings schwieriger werden, außer du kennst den Verlag.
- Nach Farbe
Für einen ästhetischen Anblick gibt es keine schönere Variante in meinen Augen.
- Nach Größe bzw. Höhe der Bücher
Auch hier spielt die Ästhetik eine große Rolle. Hierbei empfehle ich von links nach rechts immer größer zu werden.
- Nach gelesen/ungelesen
Das ist eine sehr praktische Empfehlung. So hast du alle Bücher im Blick, die du noch nicht kennst.
- Gemischtes Prinzip
Selbstverständlich kannst du jedes Prinzip mischen. Du kannst die gelesenen und ungelesen Bücher trennen, die gelesen nach Genre sortieren und innerhalt der Genre nach Autor/Farbe. Deiner Vorliebe sind da keine Grenzen gesetzt. Es gibt kein richtig oder falsch.
Wie sortierst du deine Bücher?