Aufräumen mit Kindern leicht gemacht
Aufräumen mit Kindern

„Wie bekomme ich mein Kind dazu aufzuräumen?“ Diese Frage höre ich so oft.
Daher gibt es jetzt zahlreiche Tipps und Tricks, die dich dabei unterstützen können. Aufräumen mit Kindern leicht gemacht:

Sei ein gutes Vorbild

Als erstes solltest du auf dich, dein Verhalten und die Ordnung in deinem Zuhause schauen. Kinder lernen das meiste über das Imitationslernen (auch genannt: Lernen am Modell). Das bedeutet, dass das Lernen über die Beobachtung eines Modells (Eltern/Geschwister), stattfindet und anschließend nachgeahmt wird. Du bist das Vorbild und für Kinder ist es nicht verständlich, warum sie aufräumen sollen, wenn Ordnung sonst im Haushalt auch nicht gelebt wird. Außerdem schauen sich die Kleinsten schon vieles ab, wie Mama/Papa das macht und ahmen das nach. Bevor du also an dein Kind zu mehr Ordnung erziehen möchtest, fang immer bei dir an. Das ist jetzt wahrscheinlich nicht der Tipp, den du hören wolltest, aber wirklich sehr effektiv.

Ausmisten- Zu viele Dinge verursachen zu viel Chaos

Oft hat man viel zu viele Bücher/Spielsachen und die Regale, Schränke und Schubladen quellen über. In diesem Fall ist es ziemlich schwierig Ordnung zu halten. Es lohnt sich daher in regelmäßigen Abständen die Spielsachen/Bücher und Kleider der Kinder durchzusehen. Spielsachen/Bücher auszusortieren macht z.B. vor dem Geburtstag des Kindes und vor Weihnachten Sinn. Stelle dir hierbei die Frage: Wie viel braucht mein Kind wirklich? Mit was spielt das Kind überhaupt noch? Was ist noch altersgerecht? Beziehe dein Kind, je nach Alter, unbedingt mit ein.

Fester Platz für alle Dinge, und zwar in Greifhöhe des Kindes

Unordnung entsteht ganz leicht, wenn Dinge keinen festen Platz haben. Kann dein Kind seine Schultasche, das Lego oder auch seine Jacke überhaupt ordentlich wegräumen, weil es einen festen Platz hat, an den es zurück geräumt werden kann?
Der feste Platz sollte ein Platz sein, an den dein Kind auch selbständig drankommt. Im Kinderzimmer eignen sich Spielzeugregale oder Boxen in Greifhöhe der Kinder. Hier solltest du für jede Box /Regalfach eine Kategorie vorsehen. Das Lego in eine Box, Bausteine in eine andere usw.. Auch die Kinderkleider sollten in Höhe des Kindes angebracht sein. Für den Flur empfehle ich eine Garderobe/Haken, ein Platz für die Schuhe und Box für Accessoires der Kinder in Augenhöhe, ggf. auch einen Platz für die Schultasche (die aber auch im Kinderzimmer verstaut werden kann). Somit förderst du ganz nebenbei die Selbständigkeit.

Beschrifte oder bebildere die Kisten/Regale/Fächer/Schubladen

Haben die Sachen deines Kindes einen festen Platz in Greifhöhe, ist es weiterhin sehr wichtig diesen zu beschriften. Bei kleinen Kindern eignen sich hervorragend Bilder. Du kannst entweder den Inhalt der Boxen abfotografieren und in einer Drogerie ausdrucken. An den Automaten gibt es meist die Möglichkeit mehrere Bilder auf ein Foto drucken zu lassen. Zu Hause musst du sie nur auseinander schneiden und mit Tesafilm, durchsichtigem Paketband oder doppelseitigem Klebeband an die Box/das Regal kleben. Eine andere Möglichkeit ist es, ein Etikett am Computer mit einem Bild aus dem Internet oder deinem Foto zu entwerfen. Hierbei solltest du darauf achten, dass du das bedruckte Papier entweder hinterher laminierst oder etwas dickeres Papier verwendest und anschließend mit Buchfolie überziehst. Sonst es ist schnell wieder kaputt, was sehr schade wäre.

Tauscht die Aufgaben

Jeder hat Aufgaben im Haushalt, die er nicht so gerne macht und froh ist, wenn das von jemand anderem übernommen wird. So geht das auch den Kindern. Möglicherweise räumt dein Kind sein Zimmer sehr ungern auf, hätte aber keine Probleme damit die Spülmaschine auszuräumen, zu saugen o.ä. Warum nicht einmal Rollen tauschen? Probiert es doch gerne mal aus.

Führe feste Aufräumzeiten ein, das schafft Verbindlichkeit

Führe festgelegte Zeiten ein, an denen die Spielsachen oder das Kinderzimmer aufgeräumt werden. Das kann in jeder Familie anders sein und hängt auch vom Alter des Kindes ab. Möglicherweise reicht es dir/euch, wenn einmal in der Woche das Zimmer (z.B. fürs Putzen) wieder ordentlich ist. Dann heißt es: Jede Woche am Freitag (oder an einem anderen Tag) wird das Zimmer aufgeräumt. Dies bewährt sich vor allem bei größeren Kindern, die gerne ihre Privatsphäre bewahrt haben möchten.
Genauso ist es möglich mehrmals am Tag oder jeden Tag am Abend alles aufzuräumen. So handhaben wir das. Vor jeder Änderung am Tagesplan (z.B. vor dem Mittagessen, da es danach raus geht oder abends vor dem Schlafen gehen) wird aufgeräumt. So kommt nie viel zusammen und das Aufräumen geht ruckzuck. Überlege dir, was zu deiner Familie passt. Größere Kinder solltest du in diese Entscheidung einbeziehen.

Aufräumspiele

Damit das Aufräumen mit kleinen Kindern mehr Spaß macht, kann es spielerisch verpackt werden.
Hier sind einige meiner Lieblingsaufräumspiele:

  • „Wir gegen das Lied“: Wir versuchen schneller aufzuräumen, als ein bestimmtes Lied fertig ist.
  • „Du/Ihr gegen uns/mich“: Mama/Papa gegen Kind(er). Jeder versucht mehr Dinge wegzuräumen. Mama ruft zum Ansporn: „Ich gewinne. Ich bin schneller.“ Am Ende gewinnen aber meistens die Kinder. 😉
  • „Aufräum-Tanz“: Während Musik läuft wird getanzt. Wird die Musik gestoppt muss jeder so schnell wie möglich eine festgelegte Anzahl an Gegenständen wegräumen. Der langsamste darf in der nächsten Runde Schiedsrichter sein und die Musik stoppen.
  • „Aufräum-Quiz“: Reihum werden Fragen zu den herumliegenden Spielsachen gestellt. Z.B. „Was ist blau und eckig?“: Der erste, der das Spielzeug errät darf es wegräumen und ggf. die nächste Frage stellen.

Welcher Tipp hilft dir am meisten? Lass mich gerne an deinen Erfahrungen teilhaben.

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