Das war ein Geschenk. Das kann ich doch nicht weggeben.
Das war ein Geschenk. Das kann ich doch nicht weggeben.

Das war ein Geschenk. Das kann ich doch nicht weggeben.

“Das war ein Geschenk. Das kann ich doch nicht weggeben.“ Diesen Satz höre ich so oft. Daher geht es heute um den Umgang mit Geschenken.

Es gibt immer wieder Momente, in denen wir beschenkt werden. Zu Weihnachten, zum Geburtstag oder auch als Gastgeber. So häufen sich nach und nach immer mehr Dinge bei uns an. Über einige Geschenke freuen wir uns sehr, haben sie uns gegebenenfalls sogar gewünscht. Einige treffen nicht unseren Geschmack, brauchen wir gar nicht oder passen von der Farbe/Stil nicht. Aufgrund unserer Erziehung nehmen wir sie dennoch mit einem Lächeln respektvoll an. Wenn wir ehrlich zu uns sind, belastet uns das Geschenk aber am Ende oft mehr als es uns wirklich glücklich macht. Deshalb möchte ich dich ermutigen auch Geschenke wegzugeben und eigene Glaubenssätze zu hinterfragen.

Macht dich das Geschenk glücklich oder belastet es dich mehr?

Egal von wem oder was du geschenkt bekommen hast: Das Geschenk hat seinen Sinn und Zweck als Geschenk erfüllt, in dem Moment in dem du es bekommen hast. Der Schenkende wollte dir damit eine Freude bereiten oder aufgrund seiner eigenen Erziehung nicht ohne (Gast-)gebergeschenk dastehen, schließlich „macht man das so“. Die Funktion für den Schenkenden ist erfüllt.

Was du im Anschluss damit machst ist nun deine Sache, schließlich gehört es jetzt dir.
Nun kannst du dich fragen, was der Nutzen des Geschenks für dich ist. Brauchst du es im Alltag? Gefällt es dir? Passt es rein? Ist es dir wichtig?

Wenn deine Antworten NEIN lauten, darfst du es nun getrost weggeben. Ich habe noch nie erlebt, dass die Beschenkten in irgendeiner Weise beleidigt waren. Du kannst die Geschenke entweder weiterverschenken (wenn sie nicht mehr schön sind natürlich auch entsorgen) oder auch den ursprünglichen Besitzer fragen. „Vielen Dank für deine selbstgemalte Leinwand. Bei uns passt sie jetzt nicht mehr rein. Für den Abstellraum finde ich das Bild zu schade. Möchtest du es wieder haben?“

Tipps gegen unliebsame Geschenke

Damit es zu unliebsamen Geschenken nicht mehr kommt, habe ich ein paar Tipps für dich:

  • Arbeite mit Wunschzetteln. Sowohl für die Kinder als auch für einen selbst macht ein Wunschzettel Sinn. Du solltest die Bitte aussprechen ausschließlich vom Wunschzettel zu kaufen.
  • Bitte um Zeitgeschenke. Mit einem geliebten Menschen Zeit zu verbringen ist doch oft viel schöner als etwas gekauftes, was leicht zum Staubfänger wird.
  • Bist du ein Gastgeber solltest du klar formulieren, dass du nichts mitgebracht haben möchtest. Ich weiß, dass das vielen Gästen sehr schwer fällt und sie trotzdem etwas mitbringen (wollen). In diesem Fall greifen die Glaubenssätze der Gäste, die in ihnen tief verankert sind. Schließlich macht man das so, alles andere wäre unhöflich. Es geht also hierbei nicht um dich, sondern um den Gast.
    Was kannst du in diesem Fall also tun, wenn jemand unbedingt etwas mitbringen möchte? Du kannst zum Beispiel Essen (z.B. ein Kuchen)/was zum Knabbern mitbringen lassen.
    Eine andere Möglichkeit wäre es eine Spendenbox aufzustellen. Jeder Gast darf ein paar Münzen spenden und die gehen dann an eine Hilfsorganisation deiner Wahl.

Kleiner Exkurs: Eigene Glaubenssätze hinterfragen

An dieser Stelle kannst du direkt einmal deine eigenen Glaubensätze was Geschenke betrifft hinterfragen. Machst du bei einem Geschenk wirklich dem anderen damit eine Freude oder mehr dir, um deiner vermeintlich guten Erziehung gerecht zu werden?

Für Fortgeschrittene: Unerwünschte Geschenke wieder mitnehmen lassen

Hält sich jemand nicht an die Vereinbarung (bitte nichts mitzubringen/nur vom Wunschzettel kaufen) und das Geschenk bereitet dir tatsächlich keine Freude, darfst du NEIN sagen und es wieder mitnehmen lassen. Jetzt schaust du bestimmt erschrocken. Und ja, dazu gehört einiges. Zu den Leuten gehöre ich leider auch nicht, weil mir meine Glaubenssätze selbst oft noch im Weg stehen. Ich arbeite aber hart an mir. Ich habe so eine Person allerdings schon kennengelernt und es hat mich tief beeindruckt. Ich finde das mehr als erstrebenswert. Es zeugt von so viel Selbstbewusstsein auch in unangenehmen Situationen zu seinen Überzeugungen zu stehen.

Wie geht es dir damit? Hat sich in deinem Blickwinkel auf Geschenke etwas verändert?
Denkst du immernoch: “Das war ein Geschenk. Das kann ich nicht weggeben.” , oder fällt es dir nun etwas leichter?

Erzähle mir davon.

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